Tag 8: Willkommen in Mütterchen Russland

Heute standen drei Länder auf dem Programm. Noch einige Hundert Kilometer durch Norwegen, ein kleinen Abstecher nach Finnland um anschließend über Norwegen nach Russland einzureisen.
Nach einem kurzen Frühstück machen wir uns wieder auf, auf der E6 nach Süden weiter zu fahren. Bei Dorvonárga überquerten wir die Grenze nach Finnland. Kurz nach der Grenze besserte sich etwas das Wetter und es wurde wieder etwas sonniger auch die Landschaft fing langsam an sich zu verändern. Es wurde etwas flacher und die Bäume bekamen wieder etwas mehr Farbe.
An einem kleinen finnischen See legten wir gegen Nachmittag eine Pause ein um unsere übrigen Kartoffeln noch zu kochen und zu essen, da die Einfuhr von Kartoffeln nach Russland nicht gestattet ist.
Weiter ging es danach bis zur norwegischen Grenze, wo wir noch 3 weitere Rallye-Teams trafen mit den wie unsere Timber Block Challange absolvierten.
In Kirkenes trafen wir dann wieder auf die Jungfrauen Adler, die ebenfalls heute noch nach Russland einreisen wollten um noch am selber Tag Murmansk zu erreichen. So machen wir acht uns auf an die norwegisch-russische Grenze. Zur eigenen Sicherheit wurde die GoPro, die unsere Fahrt dokumentiert eingepackt, damit kein Bildmaterial an der Grenze aufgenommen wird.
Die Einreiseformalitäten auf norwegischer Seite waren einfach und schnell. Reisepass und Visa sichten, fragen wieso wir nach Russland wollen und uns mitteilen, was man alles so nicht nach Russland mitnehmen darf oder sollte.
Nach einigen hundert Meter standen wir dann vor der russischen Grenze. Jedes Auto wurde einzeln durch die Schranke gelassen und uns wurde das erste Dokument ausgehändigt, welchen wir auszufüllen hatten. Die Fahrzeuge mussten dann mit allen wichtigen Unterlagen verlassen werden und wir wurden gebeten ins Zollhaus zu gehen. Dort erfolgte die Prüfung des Reisepasses, des Visums und der Fahrzeugpapiere. Anschließend mussten alle wichtigen Waren, die nach Russland eingeführt werden deklariert werden. In unserem Fall nur der Audi…. ja, ein Fahrzeug ist ein einfuhrpflichtiger Gegenstand, den man bei betreten anmelden und bei Verlassen wieder abmelden muss. Sollten hierzu die Unterlagen auf der Reise durch Russland verloren gehen bleibt das Fahrzeug da. Auch sollte jemand das Auto stehlen muss das Auto bei der Ausreise nachverzollt werden, da man es ja importiert hat.
Soweit, so seltsam. Nachdem die Passkontrolle abgeschlossen war durften wir das Zollhaus wieder verlassen und lediglich der Fahrer zurück zum Fahrzeug, das sich ja noch im Grenzgebiet zwischen Norwegen und Russland befand. Dort durften wir dann unsere Fahrzeuge im beisein eine Soldaten und eines Hundes ausladen, Taschen und Fächer öffnen und wieder einladen. Glücklicherweise gab es keine Beanstandung.
Alles klar, Hops of Deliverance, die Jungfrauenadler und wir haben erfolgreich die Grenze passiert und fuhren auf einer nagelneuen breiten Bundesstraße Richtung Murmansk. Über 200 km lagen nun noch vor um, also hieß es Gasgeben.
Die Straße und auch die Landschaft veränderten sich rapide.
Verkümmerte Bäumchen, einzelne Schneeflecken und eine seltsame gelbgrüne Bodendeckerpflanze überdeckte karge schwarze Felsen. Ein Anblick wie aus einem postapokalyptischen Spielfilm und wie aus Computerspielen wie Fallout. Gespenstisch.
Gegen 22 Uhr Ortszeit konnten wir, nach einer Fahrt durch ewiges Nichts die Stadt Murmansk erblicken. Plattenbauten, Hafenkräne und viele schwarz qualmende Schornsteine zeichnen die Skyline der Stadt…. gigantisch.
Als wir in die Stadt einfuhren konnten wir das erkennen, was wir schon aus der Entfernung erahnen konnten. Alles dreckig und heruntergekommen und ganz weit weg, was ein westlicher Europäer als erhaltenswert ansehen würde. Unsere Übernachtungsmöglichkeit war auch nach kurzer Fahrt durch die Stadt schon erreicht. Ein altes Sanatorium, das zu Hotel umgebaut wurde…. hm…. kennt ihr den Film Hostel?
So oder so ähnlich fühlte sich wohl jeder von uns, als sich das alte Metalltor zum Grundstück vor uns öffnete.
Will be continued, may be!